Martina Schmelzer

Hallo zusammen, ich bin Martina, 47 Jahre und lebe seit über 40 Jahren mit Übergewicht. Ich bin eine der Bewegungsbotschafter und freue mich dabei zu sein.

Wie viele andere vor mir stellte ich mir die Frage: was macht ein Bewegungsbotschafter? Da habe ich einfach für mich beschlossen: ich erzähle auch kurz etwas von mir und was ich an Bewegung mache. Vielleicht bekommt der eine oder andere eine Idee es auch zu versuchen, oder fühlt sich auch angespornt, bei dem tollen Projekt „March 4 Obesity“, mitzumachen.

Ich habe schon unzählige Diäten hinter mir und im Juni 2018 hatte ich meine Omega-Loop-Bypass-OP. Alles war nur von kurzen Erfolgen geprägt. Auch die OP, meine letzte Hoffnung, hat mir nur mäßigen Erfolg gebracht. Aber ich habe 40 kg abgenommen, dass hätte ich ohne OP nie geschafft und ich bin glücklich, dass das Gewicht meine Gelenke nicht mehr belastet.

Ich habe einen Bürojob, derzeit im Homeoffice, also den Tag über sitzend verbringend und kaum Bewegung. Was ich in all der Zeit dennoch nicht aufgegeben
habe, ist die Bewegung. Ich bewege mich in dem ich zur U-Bahn laufe, steige manchmal eine Station früher aus, nehme die Treppen, mache Workouts in meiner Wohnung. Walke soweit es geht … denn leider bin ich darin ausgebremst. Ich habe seit Dezember 2020 eine Schleimbeutelentzündung in der rechten Hüfte und meine Knie haben Arthrose 4. Grades.

Manchmal muss ich mich zwingen mich zu bewegen, aber ich weiß auch, dass mir das guttut. Also heißt es: nicht aufgeben, sondern immer weitermachen. Ich vermisse derzeit das Walken, es klappt leider momentan körperlich überhaupt nicht. Aber ich bleibe dran. Manchmal mache ich auf dem Stuhl Gymnastik, da kann man auch herrlich „laufen“, ohne die Knie oder Hüfte zu belasten. Probiert es mal aus.

Und das möchte ich mit meinem Beitrag zeigen: Jeder von uns kann sich bewegen, jeder Schritt zählt. Und wenn es nur 100 Schritte sind, Du bist sie gegangen. Wieder einen Schritt weiter in die richtige Richtung. Nämlich vorw ärts und nicht rückwärts. Was mir an diesem Projekt besonders gut gefällt: wir sind eine Gruppe. Alle tragen Gewicht mit sich herum, der eine mehr, der andere weniger, weil er/sie es schon reduzieren konnte. Wichtig ist aber nicht wer was abgenommen hat, s ondern dass wir gemeinsam, in der Gruppe, stark sind. Dass wir zusammenhalten und gegen die Vorurteile von Adipositas kämpfen. Viel zu oft werden wir in Schubladen gesteckt. Brechen wir aus, aus diesen Schubladen und setzen uns ein für mehr Akzeptanz als Mensch und für die Krankheit Adipositas.

Zählt eure Schritte und trag sie abends ein auf der Seite:
http://www.march4obesity.de/

Jeder Schritt zählt, ist gut und wichtig. Manchmal habe ich nur 600 Schritte am Tag gemacht, aber ich trage sie abends ein.

Daher möchte ich euch alle ermuntern: Lauft doch alle mit, es zählt jeder Schritt!